Julian Benedikt Morsch

Fotografie

Meine Kunst

Klangbilder

Seit 2004 arbeite ich an einem interdisziplinären Forschungsprojekt an der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, Musik und Naturwissenschaft. In Experimenten untersuche ich, unter Verwendung einer eigens entworfenen Versuchsanordnung, die Möglichkeiten der Visualisierung von Klängen.

Die Dokumentation der Experimente erfolgt fotografisch und filmisch.

Mit Hilfe eines speziellen Lautsprechers wird Wasser, das sich in einem flachen Glasbehälter befindet, durch akustische Impulse in Schwingung versetzt. Je nach Tonhöhe und Lautstärke bilden sich auf der Wasseroberfläche verschiedene symmetrische Wellenmuster. Bei diesen Wellen handelt es sich um so genannte stehende Wellen. Obwohl sich das Wasser in Bewegung befindet, bleibt das Muster gleich. Je nach Höhe und Lautstärke des Tones ergeben sich unterschiedliche Muster. Dabei gilt: Je höher der Ton ist, desto kleinteiliger wird die Struktur des Schwingungsmusters.

Die Formen, die dabei entstehen, erinnern stark an das Aussehen von Pflanzen, besonders an die Formen ihrer Blüten. Daraus ließe sich schließen, dass das Wachstum der Pflanzen, genau wie die Organisiation der Schwingungsmuster, proportionalen und rhythmischen Gesetzmäßigkeiten folgt. Bei genauerem Studium von natürlich gewachsenen Formen erkennt man, dass sich die Prinzipien der geometrischen Gleichförmigkeit nicht nur auf das Wachstum der Pflanzen beschränkt, sondern dass praktisch alle Bereiche der organischen und anorganischen Welt im Aufbau ihrer Körper gleichförmige geometrische Muster aufweisen.

Die Schwingungsformen interessieren mich jedoch nicht nur im naturwissenschaftlichen Zusam-menhang, sondern auch in ästhetischer Hinsicht. Die Rhythmik, Symmetrie und Transparenz der Formen erzeugen eine „visuelle Musik“, die eine tiefe Schönheit ausstrahlt.